Wolfgang Pointner Quartett

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my Mixture

 


 

Jazz kann vieles sein: Ein Sound. Eine Farbe. Ein Etikett, das Virtuosität verspricht. Ein Stil. Oder eine ganze Lebensphilosophie: Wer den Salzburger Gitarristen Wolfgang Pointner nach seinem Verhältnis zum Jazz befragt, bekommt vor allem etwas über den Drang zu hören, sich als Musiker stetig weiter zu entwickeln - und vom Jazz als  einzige Musik, in der ich meine eigene Persönlichkeit voll und ganz einbringen kann. Sogar wenn das Stück nicht von mir komponiert ist, geht es in jedem Solo darum, Eigenes zu kreieren. Und das ist eine Lebensaufgabe, eine Herausforderung, die nie aufhört.

Dieser Anspruch bleibt auch in seinem Spiel stets hörbar, in dem sich die komplexen Ausdrucksmöglichkeiten des zeitgenössischen Jazzvokabulars und die Erdigkeit des Blues zu einer markanten, persönlichen Sprache mischen. Die klassische Bebop-Schule bildet das solide Fundament. Große Gitarristen dienten nicht nur als Vorbilder - einige wurden auch persönliche Wegweiser. Nach der Ausbildung am Münchener Gitarreninstitut studierte Wolfgang Pointner in New York bei Gitarrenlegende Attila Zoller.  Er hat mit beigebracht, mich nicht mit Licks und Tricks zu begnügen, sondern mit jeder Improvisation zu versuchen, wirklich Musik aus dem Moment heraus zu schaffen. 
Ein zweiter wichtiger Lehrer und Impulsgeber wurde Karl Ratzer in Wien. Zusätzlich vertiefte der Gitarrist sein Können in Workshops mit Mike Stern, Frank Gambale, Peter Bernstein oder Joe Diorio.

Die Ernsthaftigkeit, ohne die ein Musiker in der Meisterklasse nicht bestehen könnte, schließt bei Wolfgang Pointner die unbeirrbare Forderung nach einer Mindestdosis Humor nicht aus. Im Leben wie in der Musik.  Ich rede viel und gerne , erzählt er.  Beim Reden liebe ich den Schmäh, das, was zwischen den Zeilen steht, und nicht konserviert werden kann, weil alles vom Augenblick abhängt. Genau das gleiche gilt für mich auch beim Spielen. 

Und Spielwitz beweist er in unterschiedlichsten Formaten und Stilen: In seinem Wolfgang Pointner Trio sind die Standards des Great American Songbook die Ausgangsbasis für intensive Improvisationsabenteuer. Die Intimität der kleinen Besetzung garantiert dabei größtmögliche Freiräume. Als Gitarrist der Lungau Bigband wiederum verbindet er die Lust am Solieren innerhalb einer Großformation mit seinem Faible für solide swingende Rhythmus- und Groovearbeit. Mit Randy Brecker, Bob Mintzer, Bobby Shew und anderen internationalen Größen absolviert(e) die Band Konzerte und Tourneen. Mit dem Okoun Ensemble, das sich Astor Piazzolas Tango Nuevo verschrieben hat, führten Konzertreisen bis
Japan. Als Dozent ist er bei Workshops und Festivals in Deutschland (Herbsruck) oder Italien (Meran) sowie als Lehrer für E-Gitarre am Salzburger Musikum aktiv. Und in seinem aktuellen Quartett wird aus Jazz, Funk, Pop, Samba, Rock und weiteren Stil-Zutaten ein hochprozentiger, homogener Bandsound destilliert. Zum Stillstand kommen wird Wolfgang Pointner mit diesem Projekt nicht. Denn schließlich ist Jazz vielleicht ein Stil, ein Sound und eine Farbe. Auf jeden Fall aber eine Lebensphilosophie, in der es um stetige Weiterentwicklung geht. Und um eine Herausforderung, die nie aufhört.